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innovationspreis
die aquarelle sind gemalt auf bütten, 450 - gramm-papieren, rauh, in der grösse 48 x 36 cm. also hochformat. neben der aquarellfarbe wurde auch manchmal kohle und bleistift zur verstärkung der farbfelder benützt.
kunst als utopie, so würde ich meinen beitrag zum innovationspreis 2005 bezeichnen. warum? nun zunächst geht es ja immer um einen gedanken, eine idee, eine erfindung, die erst in der zukunft zum tragen kommt.
und haben aquarelle nicht schon im materiellen, im farblichen eine aussage daraufhin, weil sie locker, durchlässig, transparent, vielschichtig und offen sind? fast könnte man eine eigenschaft hineininterpetieren, die man in den sich selbst organisierenden systemen wiederfindet. das machte die aufgabe so interessant. genauer betrachtet sieht man liniengeflechte, schreibspuren und farbkleckse, die sich weigern etwas zu bedeuten, ganz nach dem geschmack eines semiologen: in ihnen passiert etwas, was in der sprache utopie bleibt- die befreiung der zeichen vom inhalt. kunst als utopie: die unmittelbare geste, deren bedeutung sich auf ihr dasein, auf die materialisierung einer bewegung-auf die der malenden hand- reduziert.
manchmal auch dienen die poesie oder mythologien als anregung - beim betrachten liegt die wahrheit allein in ihrer körperlichkeit. malen muss ein wagnis sein: im prozess zwischen emotion + kontrolle liegt immer das scheitern. das ist auch das risiko des erfinders: nur so gelingen neue ergebnisse...
bruno demattio, 12.april 2005
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